Jochen Beyse, geboren am 15. 10. 1949 in Bad Wildungen (Hessen). Besuch der Grundschule und des Realgymnasiums in Fritzlar, 1968 Abitur. Zum Sommersemester 1969 Beginn des Studiums der Geschichte und Kunstgeschichte an der Universität Köln, wenig später Wechsel zu den Fächern Theaterwissenschaft, Germanistik und Philosophie. Anfang 1977 Promotion zum Dr. phil. mit einer Dissertation über die Filmtheorie Siegfried Kracauers. Im selben Jahr Übersiedlung nach Hamburg. Bis 1986 Finanzierung der literarischen Arbeit durch die Tätigkeit als Tagelöhner auf einer Verladerampe, seit 1987 freier Schriftsteller. Jochen Beyse lebt seit 1992 in Berlin.
* 15. Oktober 1949
von Matthias Auer und Martin Maurach
Essay
Jochen Beyse greift bei seiner schriftstellerischen Arbeit weder auf autobiographische Erfahrungen zurück, noch zeigt er sich im eigentlichen Sinne an Einzelschicksalen interessiert, besitzen doch die Protagonisten seiner Texte für ihn weniger als Individuen Bedeutung denn als exemplarische Vertreter des modernen Menschen. In seinen Büchern, die einen großen kultur- und geistesgeschichtlichen Anspielungsreichtum aufweisen, beschäftigt er sich auf originelle Weise immer wieder mit Grundfragen des Seins, den Diskursen und Aporien der aufgeklärten Moderne sowie der Situation des Menschen an der Schwelle zum dritten Jahrtausend. Wichtige Anregungen für sein vielschichtiges Werk bezog er dabei nicht zuletzt aus den intensiven Diskussionen um die sogenannte Postmoderne.
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